Zweihundert Jahre stand die glockenförmige Kuppel der Frauenkirche - monumental und graziös
zugleich - über den Dächern der Altstadt Dresdens. Sie krönte eines der schönsten städtebaulichen
Ensembles der Welt, das berühmte Panorama an der Elbe. In den Jahren 1726 bis 1743 nach den Plänen
des wagemutigen Ratsbaumeisters und Architekten George Bähr gebaut, gilt die Frauenkirche als
bedeutendster Kirchenbau der evangelisch-lutherischen Christen in Deutschland. Für diese war
sie Zuflucht und Versammlungsort, gebaut schien sie für die Ewigkeit. Als Sinnbild der Schönheit
und des Wohlklangs kündete sie von Gemeinschaft, Glaube Kraft und Dauer. So war sie eine der
großen künstlerischen Leistungen des Barocks und gehörte zu den genialen Meisterwerken der
europäischen Baukunst. Zwei Tage nach den Angriffen auf Dresden im Februar 1945 stürzte die
stolze Kuppel ausgebrannt in sich zusammen, so wie fast alles in der Stadt. Mehr als 45 Jahre
standen die Ruine und der Trümmerberg vor aller Augen ein ergreifendes Denkmal der Zerstörung
Dresdens. |
 Innenraum mit Blick auf Altar und Orgel
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 Frauenkirche vor der Zerstörung im Februar 1945 |
Der Platz, der seit vielen hundert Jahren der Andacht und dem Gedenken der Toten gewidmet war,
behielt seine Anziehungskraft. Die Dresdner trugen die einzigartige Schönheit der barocken
Frauenkirche in ihren Herzen. Bereits nach Kriegsende planten sie den Wiederaufbau, den jedoch
in den Jahren der DDR wirtschaftliche und politische Gründe verhinderten. |